Gründung
Der Stiftskirchenförderverein wurde gegründet, als die Standfestigkeit der Herrenberger Stiftskirche durch ihren instabilen Untergrund (den sogenannten „wandernden Berg“) dermaßen Gefahr geraten war, dass nur eine grundlegende – und damit sehr kostspielige – Sanierung den Erhalt des Bauwerks sichern konnte. In dieser Situation im Jahr 1974 entwickelte sich eine landesweite und konfessionsübergreifende Solidarität mit der Kirche am Berg. Das Wahrzeichen des Gäus fand Unterstützung bei Landeskirche, Landesregierung, Landkreis und bürgerlicher Gemeinde. Die Hilfsmaßnahmen wurden koordiniert im Verein zur Erhaltung der Stiftskirche Herrenberg e.V., dessen Vorsitz der Landrat des Kreises Böblingen, Landrat Dr. Reiner Heeb, selbst übernahm. Oberbürgermeister Heinz Schroth und Dekan Dieter Gläsche wurden seine Stellvertreter.

Sanierung der Stiftskirche
Nun konnten die Statiker (Büro Prof. Wenzel) und Architekten (Büro Prof. Stockburger) an die Arbeit gehen. Der Kirche wurde ein Korsett verpasst, das für mindestens 100 Jahre Sicherheit bietet. Die marode Bausubstanz und der Innenraum wurden mit Millionenaufwand grundlegend saniert.

Ruhepause
1982 war das Werk vollbracht. Der Verein zur Erhaltung der Stiftskirche Herrenberg e.V. hatte zur Finanzierung wesentlich beigetragen. Um die Mitglieder nicht übermäßig zu strapazieren, wurden danach vorerst keine Mitgliedsbeiträge mehr erhoben, bis nach 10 Jahren deutlich wurde: Die alte Stiftskirche brauchte ständige Unterstützung.

Neugründung
Im Jahr 1993 wurde deshalb der Verein wiederbelebt. Er sieht seine Aufgabe nun darin, die Stiftskirche lebendig zu erhalten. Dazu entwickelte der Verein von nun an eine rege Aktivität. Wesentlich wird er dabei unterstützt von einer Gruppe ehrenamtlicher arbeitender Gemeindeglieder, die eine Bauhütte gründeten und vor allem den Aufbau und den Ausbau des Glockenmuseums Stiftskirche Herrenberg betrieben.

Besucherdienst
Der Verein sieht seine Aufgabe auch darin, den vielen Besuchern der Stiftskirche Hilfe zu geben. Mitglieder des Vereins begrüßen die Besucher zu den regelmäßigen Öffnungszeiten der Kirche. Die Kirchenführer(innen) werden vom Verein ausgebildet. Im Jahr 2003 wurde ein gedruckter Führer durch das Glockenmuseum vom Verein aufgelegt.